Wer kennt HPC 1 und 2?

Bericht über die Februarwanderung in Misburg 
Mit der Bahn fuhren wir Wandersleute bis Misburg, um in dem ehemaligen Zentrum der Zementindustrie zu wandern. Bis zur Kommunalreform 1974 war Misburg eine eigenständige Stadt, die jetzt gemeinsam mit Anderten den Stadtbezirk Misburg-Anderten innerhalb der Landeshauptstadt Hannover bildet.
Vom Bahnhof aus ging es zunächst der Anderter Straße entlang.  Die großen Zement verarbeitenden Fabriken, teils auch Brachland, lagen rechts von uns. Da der Abbau des tonhaltigen Kalkgesteins mit großer Mächtigkeit an der Oberfläche Profit versprach, wurden Ende des 19. Jahrhunderts insgesamt 7 Zementfabriken gegründet. Förderlich war dabei der Bau der Gleisanschlüsse seit dem sowie der Bau des Mittellandkanals bzw. dessen Stichkanal nach Misburg. Der große Bedarf an Zement für Brücken und den Hochbau bestand bis Mitte der 70-er Jahre; die Klinkerproduktion wurde bei HPC 1988 eingestellt.

Mergelgruben
Über die Eisenbahnbrücke (siehe oben Gleisanschlüsse), kurz nach rechts, und dann entlang der Straße „An der Alten Fabrik“ kamen wir zur HCP I, dem ehemaligen Abbaugebiet der Hannoverschen Portland Cementfabrik. Diese seit gut 100 Jahren bestehende Mergelgrube ist seit ca. 50 Jahren stillgelegt und steht unter Naturschutz. Von der Aussichtskanzel aus konnten wir die Mächtigkeit der 21 ha großen Fläche bestaunen. Viele Pflanzen und Tiere, unter anderem 45 laut Roter Liste vom Aussterben bedrohte, sind in dem salzhaltigen Mergel zu finden. Weiter ging es an dem Stichkanal entlang, wieder auf die Andertener Straße und „Weiße Erde“ zur Grube HPC II, wo ein Badesee entstehen soll soll.

Misburg Wald – Naherholung
Durch Siedlungsgebiet wanderten wir dann in den Misburger Wald, der Teil des Landschaftsschutzgebietes Altwarmbüchener Moor ist. Es ist ein Naherholungsgebiet mit dem Blauen See und dem Wietzer Graben, in dem Nadelholz dominant ist. Teile des Waldes wurden nach dem 1. Weltkrieg für den Mittellandkanalbau entwässert.
Auf dem Gebiet des ehemaligen Wildschweingeheges wurde um 1900 ein Militärinstitut errichtet, um 1935 ein Munitionsdepot mit 10 Lagergebäuden. Diese sehen inzwischen recht marode aus. Dieses Gebiet ist im 2. Weltkrieg stark bombardiert worden, der wirtschaftliche Schaden der Zementfabrikation soll 727 Mio RM betragen haben. Der Wald wurde aufgeforstet, Wege angelegt und mit Trümmern befestigt.
Schließlich erreichten wir die Straßenbahnhaltestelle „Schierholz“, und fuhren mit der U-Bahn zur obligatorischen-süßen Einkehr in Sedanstraße zum Cafe Lohengrin. Von dort war es nur noch eine kurze Strecke von etwa 1 km bis zum Hauptbahnhof Hannover.
Es war eine interessante Wanderung in Misburg;
Wir freuen uns schon auf die Märzwanderung und hoffen, dass dann die Skilla blühen.

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