Bei frühlingshaftem Wetter machte sich die Wandergruppe des TuS Wunstorf am 18. März 2023 erneut auf den Weg, um neue Ziele in der Region Hannover zu erkunden.
Von der Haltestelle Bothmerstraße in Wülfel ging es zum Wiehegrund, über die Leine und entlang
von Kleingärten zur Wilkenburger Straße. Östlich der Straße waren in einem kleinen Wäldchen unmittelbar neben zwei durch eine Landzunge verbundenen Teichen die Fressspuren der Bieber sehr auffällig. Erstaunlich, wie diese kleinen Nager mit ihren nachwachsenden Zähnen selbst große Bäume annagen und fällen können.
An der Dicken Riede in Wilkenburg erwarteten uns die archäologischen Zeugnisse des nördlichsten Marschlagers der Römer. In der Zeit zwischen 1 v. Chr. Bis 6 n. Chr. bot es auf etwa 40 ha Platz für über 20.000 Legionäre. Zwei Mitglieder der Römer AG Leine führten uns in die Zeitgeschichte des Lagers ein. Danach konnten wir auf dem Gelände des Informationszentrums während der Mittagspause die ausgestellten Exponate im römischen Garte anschauen. Leider ist dieses zweitgrößte Bodendenkmal Niedersachsen noch immer vom Kiesabbau bedroht.
Zwischen Wilkenburg und Harkenbleck wurden bei Ausgrabungen Reste einer germanischen Siedlung aus dem 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus gefunden. Zu dieser Zeit lebten hier rund 100 Menschen in Holzhäusern auf Pfählen. Entlang des Landwirtschaftspfades mit vielen alten Obstsorten kamen wir nach Harkenbleck, seit 1974 ein Ortsteil von Hemmingen. In der Teichwirtschaft Harkenbleck werden nur Fische aus eigener Zucht verkauft.
Nun führte der Weg wieder in die Leinemasch. Die Alte Leine ist einer der wenigen unverbauten Bördebäche der Region. Der Kiesabbau hat viele Seen hinterlassen. Viele Vögel, einschließlich der ersten Störche, fühlen sich hier in der feuchten und wegen des Lößgehalts sehr fruchtbaren Graslandschaft wohl. Hier wurde auch bis 1949 Ton abgebaut und in 2 Ziegeleien in Grasdorf / Laatzen zu Ziegeln gebrannt.
Nun war es nur noch eine kurze Strecke bis nach Grasdorf. Der bäuerliche Charakter des ehemaligen, jetzt zu Laatzen gehörenden Dorfes ist teilweise noch sichtbar. Hier endete die 12 km lange Wanderung, die viele neue Eindrücke und Naturerlebnisse mit sich brachte.