Die Heideblüte ist der absolute Höhepunkt des Jahres in der Lüneburger Heide und gewöhnlich ist eine Heidewanderung auch ein Höhepunkt in unserem Wanderjahr – endlich nach 2 Jahren Pause war es wieder so weit.
Auch wenn es ein frühes Treffen (07.10 Uhr) war und die sommerlichen Temperaturen darauf hindeuteten, dass es anstrengend werden würde, waren die angemeldeten Wanderfreundinnen mit großer Vorfreude am Bahnhof Wunstorf. Umsteigen in Hannover, dann fuhr der Heideexpress Richtung Buchholz / Nordheide mit Verspätung los. Auch unterwegs kam es zu weiteren Verspätungen. In Schneverdingen war der Heide-Shuttle bereits abgefahren. Also machten wir uns direkt auf den Weg, wohl wissend, dass die Strecke dadurch länger sein würde.
Vom östlichen Stadtrand von Schneverdingen bis zur Bundesstraße 3 erstreckt sich die Osterheide. Diese so genannten Roten Flächen wurde durch Kettenfahrzeuge des britischen Militärs bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts durch intensive Übungen im Rahmen des Soltau-Lüneburg-Abkommens genutzt und in Sandwüsten verwandelt. Es waren umfangreiche Rekultivierungsarbeiten nötig, um diese Flächen zu einer strukturreichen Heidelandschaft zu entwickeln.
So konnten wir über Sandwege, durch Heideflächen und auch Mischwald wandern. Über einen Bohlenstieg im Möhrer Moor, den Uhlenstieg und durch das Möhrer Hofgehölz mit seinem alten Bestand aus Rotbuchen und Eichen kamen wir zur Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz. Diese ist auf dem Hof Möhr angesiedelt. Die dazu gehörige Streuobstwiese, den Naturspielgarten und den inzwischen ausgetrockneten Tümpel ließen wir hinter uns und steuerten den Tütsberg an. Die Weite und Ruhe der Landschaft, die sich auf sanften Wellen der weitläufigen Sandrücken ausbreitenden Heideflächen machen eine Wanderung in dieser Gegend, insbesondere zur Heideblüte, immer wieder zu einem besonderen Wandererlebnis. Die Heidschnucken waren auf anderen Flächen,
aber zahlreiche Bienenkästen deuteten auf den dort produzierten Heidehonig hin. Über einen Teil des Ackerwildkrautpfades, auf dem es auch viel Wissenswertes zur Entwicklung unseres heutigen Getreides gibt, erreichten wir schließlich nach knapp 16 km Niederhaverbeck.
Nach einer obligatorischen Stärkung mit Kaffee und Kuchen fuhren wir mit dem Heide-Shuttle bis Wintermoor und von dort mit der Bahn, die erhebliche Verspätung hatte, über Mellendorf zurück und kamen endlich kurz vor 20.00 Uhr in Wunstorf an.
Zur nächsten Wanderung fahren wir am 19. September 2022 nach Goslar. Treffpunkt ist wieder der Bahnhof Wunstorf.